Klassische Gitarren und Konzertgitarren
stehen auch 150 Jahre nach ihrer „Erfindung“ hoch im Kurs. Bei Einsteigern und arrivierten Spielern gleichermassen.
Prinzipiell hat sich seit dieser Zeit nichts oder nur sehr wenig an der Bauweise geändert. Natürlich ist jeder Hersteller von Gitarren – insbesondere in den oberen Preisklassen – versucht, so wenig physikalische Masse wie möglich zu verbauen. Schlanke Verleistungen, superdünne Decken und luftgetrocknete Edelhölzer für die Korpusse haben hier Priorität.
Als Korpusholz, also für Boden und Zargen, dient in der Regel Palisander, bei preiswerten Instrumenten kommen Sapelli, Mahagoni oder Ovangkol zum Einsatz. Zunehmend feiern aber auch Nußbaum, Ahorn, Kirsche oder Esche eine Renaissance. Eine Ausnahme bildet die Flamencogitarre, der Korpus besteht aus Zypresse. Aber auch hier setzt sich zunehmend Palisander mehr und mehr durch. Die Decken werden traditionell aus Fichte oder Zeder gefertig, für den Hals nimmt man Mahagoni oder Cedro, das Griffbrett besteht aus Ebenholz oder Palisander.
Konzertgitarren sind mit Nylonsaiten bespannt, die in der Neuzeit eine Naturdarmbesaitung abgelöst haben. Die Bassaiten sind dabei mit Silberdraht umsponnen, die Diskantsaiten bestehen aus reinem Nylon. Weil die Intonation mit weniger Kraftaufwand verbunden ist, als bei einer Westerngitarre, geht die Empfehlung für Einsteiger meist in diese Richtung. Zudem gibt es verschiedene Härtegrade und damit verbundene Spannungen (Tensions).
Lackierungen sind mittlerweile genauso vielfältig wie Holzkombinationen. Der ursprünglich verwendete Schelllack ist auch heute noch im Hochpreissegment verbreitet. Er behindert das Instrument kaum in seiner tonalen Entfaltung. Fehler durch mechanische Einwirkung können jederzeit wieder auspoliert werden. „Eigentlich“ ist die Nachpolitur ein Muß, denn Schelllack neigt dazu, im Lauf der Zeit matt zu werden. Nitrolack ist aufgrund seiner Stabilität und seiner Aushärtung ebenfalls eine optimale Lösung.Unter den zahllosen Custom-Gitarrenbauern hat mittlerweile jeder seine mehr oder weniger aufwändige Geheimrezeptur. In den unteren Preisklassen werden in der Regel PU-Lacke eingesetzt, die schnell härten und in großen Dimensionen gut zu verarbeiten sind. Es geht bei manchen Firmen immerhin um die Fertigung von mehreren hundert Gitarren am Tag.
Auch Fusionspieler haben mittlerweile die filigrane Welt der Nylonsaite entdeckt, für diese Zielgruppe gibt es Gitarren mit Tonabnehmer und/oder Cutaway.
Den Großteil unserer Instrumente kaufen wir in Manufakturen in Spanien ein, mit Paulino Bernabé haben wir sicher einen der ganz Großen der internationalen Gitarrenbauer im Programm. Gitarren aus Bulgarien und China komplettieren unser Portfolio.